Vom 7. bis 9. Mai 2025 stand Bremen erneut im Zeichen der hydroaktiven Wundversorgung und Pflegepraxis: Der Deutsche Wundkongress (DEWU) und der Bremer Pflegekongress boten als Doppelkongress ein vielfältiges Fortbildungsprogramm für über 4.800 Fachbesucher:innen aus Medizin, Pflege und Wissenschaft. Mit 122 ausstellenden Unternehmen und Institutionen war die Veranstaltung auch in diesem Jahr ein bedeutender Treffpunkt für den interdisziplinären Austausch.
URGO zeigt Flagge mit vielseitigem Programm
URGO war auch in diesem Jahr mit einem umfassenden Programm präsent und zeigte einmal mehr, wie moderne Wund- und Kompressionstherapie, digitale Dokumentation und interprofessionelle Zusammenarbeit effektiv zusammenspielen. Ob am Stand in der Industrieausstellung, im Workshop oder beim Symposium – URGO setzte deutliche Impulse für eine praxisnahe, evidenzbasierte und patientenzentrierte Versorgung.
Workshop: Wissenstransfer aus der Praxis
Mit dem Workshop „Draufgelegt – praktische Tipps zur Kompressions- und Wundtherapie“ bot URGO eine hervorragende Plattform, Fachwissen aus Theorie und Praxis auf lebendige Weise zu verbinden. In dem gut besuchten Workshop führten Norbert Schöttler, Universitätsklinikum Münster, und Marc Heilfort, URGO GmbH, das anwesende Fachpublikum durch zentrale Aspekte der hydroaktiven Wundversorgung – mit Fokus auf effektiver Wundreinigung und einer zielgerichteten Kompressionstherapie.
Anhand realitätsnaher Fallbeispiele aus der klinischen Praxis verdeutlichte Norbert Schöttler, wie entscheidend die leitliniengerechte Umsetzung der Kausal- und Lokaltherapie ist. „Gerade bei chronischen Ulcera sehe ich im Behandlungsalltag immer wieder, dass die Durchführung von Wundreinigung und Kompression nicht immer im Einklang mit den Leitlinienempfehlungen erfolgt“, so der Wundexperte. Die präsentierten Fälle unterstrichen eindrucksvoll: Mit der adäquaten Diagnostik und richtigen, kausaltherapeutischen Maßnahmen und der medizinisch notwendigen lokalen Wundtherapie kann die Wundheilung deutlich verbessert werden.
Wundreinigung – Schlüsselfaktor für einen erfolgreichen Heilungsprozess
Ein Schwerpunkt des Workshops lag auf der Wundreinigung als zentralem Bestandteil der Lokaltherapie. Viele chronische Wunden stagnieren über längere Zeit in der Reinigungsphase, häufig aufgrund von Biofilm, Fibrinbelägen oder Nekrosen, die den Heilungsverlauf behindern. In diesem Zusammenhang wurden verschiedene Débridement-Methoden vorgestellt: mechanisch, chirurgisch, enzymatisch, hydrolytisch und biochirurgisch.
Als effektive Option für die hydrolytische Reinigung wurde die Wundauflage
UrgoClean präsentiert. Ihre polyabsorbierenden Reinigungsfasern, kombiniert mit der Lipidocolloid-Technologie (TLC-Matrix)*, binden Fibrin, Exsudat und Bakterien zuverlässig. Zugleich kann UrgoClean, auch aus tiefen Wundtaschen, in einem Stück und atraumatisch entfernt werden. In den vorgestellten Fallbeispielen, in denen UrgoClean eingesetzt wurde, zeigte sich: Gerüche reduzierten sich und Infektionen ließen sich besser kontrollieren und die Wundheilung zeigte Fortschritte.
Kompressionstherapie neu gedacht
Auch die Kompressionstherapie wurde praxisnah beleuchtet: Mit dem innovativen Mehrkomponenten-Kompressionssystem UrgoK1, das die Vorteile von Kurz- und Langzugbinde in einer einzigen Binde vereint, bietet URGO eine einfache, schnelle und effektive Option zur Kompressionstherapie – mit konstantem, therapeutischem Druck, bei einfacher Anwendung und hohem Tragekomfort für die Patient:innen.
Patientenedukation: Mitgestalten durch Verstehen
Ein weiterer Aspekt des Workshops war die Rolle der Aufklärung und Einbindung der Patient:innen in den Behandlungsprozess. „Nur wer versteht, was mit seiner Wunde geschieht und warum bestimmte Maßnahmen nötig sind, kann aktiv zur Heilung beitragen“, betonte Marc Heilfort. URGO unterstützt diesen Ansatz mit Patientenbroschüren, Anlegehilfen und digitalen Tools, die die Umsetzung der Kompressionstherapie im Alltag erleichtern können.
Symposium: 25 Jahre Innovation in der Wundversorgung
Im Zentrum des diesjährigen Symposiums unter dem Motto „25 Jahre Innovation in der Wundversorgung – Herausforderungen schwerheilender Wunden im Sinn der Patient:innen meistern“ stand die interdisziplinäre Betrachtung moderner Versorgungsansätze. Die Veranstaltung vereinte Perspektiven aus Klinik, Wissenschaft, Pflege und der gelebten Erfahrung einer Betroffenen und bot damit ein Spiegelbild der komplexen Realität in der Wundtherapie und -versorgung.
Evidenzbasierte Kompression für mehr Adhärenz
Prof. Dr. Joachim Dissemond, Universitätsklinikum Essen, eröffnete das Symposium mit einem Vortrag zur Kompressionstherapie bei Ulcus cruris venosum. Er zeigte auf, wie evidenzbasierte Innovationen die Adhärenz verbessern können. Laut aktuellen Studien bietet das Mehrkomponenten-Kompressionssystem UrgoK1 eine gleichwertige Wirksamkeit im Vergleich zu herkömmlichen Systemen, ist diesen aber in den Parametern Anlegezeit, Druckstabilität und Tragekomfort deutlich überlegen. „Das System lässt sich schneller anlegen, bietet zuverlässigen therapeutischen Druck und wird von Patient:innen deutlich besser akzeptiert – auch, weil es mit normalem Schuhwerk kompatibel ist“, betonte Prof. Dr. Dissemond.
Débridement, Infektionskontrolle und Lebensqualität
Dr. Finja Reinboldt-Jockenhöfer, Universitätsklinikum Essen, widmete sich in ihrem Vortrag den Themen Débridement, Infektionskontrolle und Lebensqualität. „Wir verstehen uns als Wunddetektive – unsere Aufgabe ist es, die Ursache der Wunde zu erkennen, die Patient:innen zu beraten und zu begleiten“, erklärte sie. Neben der Wundflächenreduktion und im Idealfall dem vollständigen Verschluss sei vor allem die Verbesserung der Lebensqualität der Betroffenen ein zentrales Ziel. Sie hob hervor, dass moderne Wundauflagen wie UrgoClean bereits in der Inflammationsphase sinnvoll sein können – zur Vorbereitung des Débridements oder zur Prävention lokaler Infektionen. „UrgoClean kann meiner Ansicht nach alle gängigen Débridement-Techniken unterstützen – wenn nicht in manchen Situationen sogar ersetzen“, so die Dermatologin.
Ein Blick aus der Perspektive einer Betroffenen mit EB
Einen besonders bewegenden Einblick in ihr Leben mit der seltenen genetischen Erkrankung Epidermolysis bullosa (EB) gewährte Sati Karapinar aus Lauchringen. Täg-liche, stundenlange Verbandwechsel, chronische Schmerzen und das ständige Erklä-ren-Müssen ihrer Situation gehören zu ihrem Alltag. Gleichzeitig machte sie deutlich, wie unverzichtbar geeignete Produkte – in ihrem Fall insbesondere UrgoTül – für den Erhalt ihrer Lebensqualität sind. Dankbar ist sie auch für die Unterstützung, die sie insbesondere durch Raphael Hiestand von der medipartner GmbH erfährt. Mit viel Engagement begleitet er sie im Alltag und steht ihr bei der anspruchsvollen Wundversorgung verlässlich zur Seite. Mit ihrem Beitrag möchte sie anderen Betroffenen Mut machen, das Leben trotz der Herausforderungen durch die erheblichen Belastungen, die EB mit sich bringt, wertzuschätzen und auch in schwierigen Zeiten nicht aufzugeben.
Fallbeispiel Mamma-Tumor-Wunde
Zum Abschluss des Symposiums präsentierte Susanne Baulig, Fachpflegekraft und Geschäftsleitung der Intensivpflege Baulig GmbH, Krempe, einen bewegenden Fall aus der Praxis. Bei einer Patientin mit fortgeschrittenen, exulzerierenden Mamma-Tumor-Wunden konnten mithilfe von UrgoClean Blutungen reduziert, Geruch minimiert und ein schonender Verbandwechsel ermöglicht werden. Ihr Resümee: Flexible, patientenzentrierte Lösungen sind essenziell – besonders dort, wo Versorgungsrealität und Rahmenbedingungen an ihre Grenzen stoßen.
Gemeinsam mehr erreichen – vernetzt handeln
In der abschließenden Diskussion wurde erneut deutlich: Hydroaktive Wundversorgung erfordert mehr als nur gute Produkte. Vernetzung aller Beteiligten, Patientenedukation, nachhaltige Lösungen und der Blick auf die Lebensqualität sind ebenso entscheidend. URGO bietet hier nicht nur wissenschaftliche und technologische Lösungen, sondern ist auch menschlich ein verlässlicher Partner.
Erleben, ausprobieren, ins Gespräch kommen – der URGO-Stand als lebendiger Treffpunkt
Der URGO-Stand war auch in diesem Jahr nicht nur Informationsquelle, sondern auch ein Ort des aktiven Austausches: Zahlreiche Besucher:innen nutzten die Gelegenheit, die Produkte direkt auszuprobieren, Fragen zu stellen und sich individuell beraten zu lassen. Ob beim Testen und Erleben der Wundauflagen oder beim Anlegen des Kompressionssystems UrgoK1 – das Interesse war groß, die Rückmeldungen positiv. Besonders beliebt: das bunte URGO-Maskottchen URGOlino, das nicht nur für gute Laune sorgte, sondern auch viele für ein gemeinsames Erinnerungsfoto gewann.
Was bleibt, ist ein gelungener Auftritt mit vielen inspirierenden Gesprächen, einem engagierten, motivierten Team und der klaren Botschaft: Wundversorgung kann evidenzbasiert, praxisnah und persönlich zugleich sein. Bremen 2026 – wir kommen sehr gerne wieder. Im nächsten Jahr wird der DEWU gemeinsam mit der European Wound Management Association EWMA stattfinden und wird ein besonderes Highlight !
*UrgoClean Kompresse und UrgoClean Border mit TLC-Matrix