Forschungsprojekte aus dem Gebiet der Wundversorgung gewürdigt
Sulzbach/Monheim, 06. Mai 2022. Die gemeinnützige Stiftung Foundation URGO hat im Vorfeld des DEWU Deutscher Wundkongress & Bremer Pflegekongress 2022 den mit insgesamt 20.000 € dotierten Drei-Länder-Wundpreis verliehen. Mit dem Preis zeichnet die Foundation URGO innovative und herausragende wissenschaftliche Arbeiten und Forschungsprojekte aus dem Bereich der Wundbehandlung aus. In diesem Jahr haben gleich fünf Arbeiten die unabhängige, international besetzte Jury aus Expert:innen verschiedener medizinischer Fachgebiete und der Pflege überzeugt.
Die Auszeichnungen wurden am Vorabend des DEWU Deutscher Wundkongress & Bremer Pflegekongress 2022 im Rahmen einer Abendveranstaltung in Bremen verliehen, zu der die URGO GmbH die Preisträgerinnen und Preisträger, die Jury und weitere Gäste eingeladen hatte. Die Preisträgerinnen und Preisträger konnten nach der Würdigung durch die Laudatorinnen und Laudatoren die Preise vom Geschäftsführer der URGO GmbH, Sascha Glanemann, persönlich in Empfang nehmen.
Drei-Länder-Wundpreis 2022 – das sind die Preisträger
Mit einem Sonderpreis wurde die Arbeit von PD Dr. med. Maximilian Kückelhaus, Fachklinik Hornheide, zum Thema „Langzeiterfolg des weltweit erstmaligen lebensrettenden Ersatzes einer menschlichen Haut mittels genmodifizierter Stammzellen“ ausgezeichnet. Die Arbeit beschreibt den Langzeitverlauf einer experimentellen Therapie, bei der einem Kind mit der als unheilbar geltenden Erkrankung Epidermolysis bullosa, auch als Schmetterlingskrankheit bezeichnet, weltweit erstmalig im Jahr 2015 genmodifizierte Hautzellen auf großflächig beschädigte Hautareale transplantiert worden waren. Die Ergebnisse der Studie, die sogar in der renommierten Fachzeitschrift The New England Journal of Medicine erschienen sind, konnten den langfristigen Behandlungserfolg der experimentellen Therapie belegen. Die positiven und erfolgversprechenden Ergebnisse der Studie geben Anlass zu der berechtigten Hoffnung, Kindern mit Schmetterlingskrankheit künftig eine wirksame Behandlungsoption zur Verfügung stellen zu können.
Die Arbeit „Prädilektionsstellen bei Pyoderma gangraenosum: Retrospektive Studie mit 170 eindeutig diagnostizierten Patienten“ von Dr. med. Maurice Moelleken, Universitätsklinikum Essen, beschäftigte sich mit dem Pyoderma gangraenosum, einem schwerwiegenden dermatologischen Krankheitsbild. Dr. Moelleken untersuchte in einer retrospektiven Studie mit 170 eindeutig diagnostizierten Patientinnen und Patienten, an welchen Stellen das Pyoderma gangraenosum bevorzugt auftritt, und konnte zeigen, dass die eher seltene, aber schmerzhafte Erkrankung an allen Körperlokalisationen vorkommt, insbesondere dann, wenn an den Unterschenkeln alle anderen Differenzialdiagnosen ausgeschlossen wurden. Die Erkenntnisse aus der Analyse können dazu beitragen, dass betroffene Patientinnen und Patienten
möglichst frühzeitig diagnostiziert und einer immunologischen Therapie zugeführt werden können.
Welchen Einfluss Informationsbroschüren zur Patientenaufklärung z. B. auf die Patientenzufriedenheit, die Therapietreue oder die Eigenverantwortung haben, untersuchten Dr. phil. Marina Otten und Kerstin Protz, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, in ihrer Arbeit „Education in people with venous leg ulcers based on a brochure about compression therapy: A quasi-randomised controlled trial“. Ihre Untersuchung legt nahe, dass Patientinnen und Patienten mit Ulcus cruris venosum, die sich anhand einer Broschüre über ihre Erkrankung sowie über Maßnahmen und Ziele der damit verbundenen Kompressionstherapie informieren, von einer solchen Broschüre profitieren, da besseres Wissen und Verständnis ihre Selbstbestimmung sowie die Therapietreue stärken können.
Dr. med. Finja Reinboldt-Jockenhöfer, Universitätsklinikum Essen, legte den Fokus ihrer Arbeit auf das Thema „Zusammenhang unterschiedlicher Aspekte der Lebensqualität bei Patienten mit verschiedenen Wundentitäten: Ergebnisse einer multizentrischen Querschnittsstudie“ auf die Rolle der gesundheits- und wundbezogenen Lebensqualität von Patientinnen und Patienten mit chronischen Wunden. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass die wundbezogene Lebensqualität klinisch relevante Unterschiede zwischen Patientinnen und Patienten mit chronischen Wunden unterschiedlicher Genese aufweist und dass die gesundheitsbezogene Lebensqualität mit dem Alter und dem Geschlecht zusammenhängt, was bei der Behandlung dieser Patientengruppen berücksichtigt werden sollte. Die gesundheitsbezogene Lebensqualität sollte daher bei allen Patientinnen und Patienten mit chronischen Wunden regelmäßig mit einem validierten Messinstrument objektiviert werden.
Moritz Ronicke, Universitätsklinikum Erlangen, untersuchte in seiner Arbeit „Pyoderma gangraenosum und Ulcus cruris venosum – histologischer Vergleich des Immuninfiltrats mittels Multi-Antigen-Analyse“, wie das Pyoderma gangraenosum, eine Erkrankung, die keine eindeutigen histopathologischen Merkmale aufweist, von anderen ulzerierenden Erkrankungen wie z. B. dem Ulcus cruris venosum unterschieden werden kann. Ziel der Studie war es daher, histopathologische Merkmale von Pyoderma gangraenosum in einem direkten Vergleich mit venösen Unterschenkelgeschwüren zu ermitteln. Dabei fanden sich histopathologischen Unterschiede, die zur Unterscheidung der beiden Krankheiten herangezogen werden können und somit ein wichtiges Hilfsmittel für die rasche Einleitung einer geeigneten Therapie darstellen.
Foundation URGO
Die gemeinnützige Stiftung Foundation URGO hat sich der Förderung des Wissenstransfers im Bereich der Wundversorgung unter anderem durch die Förderung von wissenschaftlichen Forschungsarbeiten sowie des Transfers der gewonnenen Erkenntnisse in die Anwendungspraxis der Wundversorgung verschrieben.
URGO GmbH
Als kompetenter und zuverlässiger Partner für Ärzte, Pflegedienste, Fachhändler, Homecare-unternehmen, Sanitätshäuser, Kliniken und Apotheken bietet die URGO GmbH optimale und innovative Lösungen zur bedarfsgerechten Behandlung und bestmöglichen Versorgung von Wunden. URGO GmbH gehört zum Unternehmensbereich von URGO Medical, welcher Teil der französischen familiengeführten Unternehmensgruppe URGO ist. Mit den Standorten in Sulzbach/Saar und Monheim/Rhein beschäftigt URGO GmbH 225 Mitarbeiter deutschlandweit und steuert die Aktivitäten für die DACH-Region. Europaweit zählt URGO Medical zu den führenden Herstellern im Bereich der modernen Wundversorgung. Die Mission der URGO GmbH ist es, für jede Wunde eine innovative Lösung zu finden, um die Lebensqualität der Menschen nachhaltig zu verbessern.
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